Jahresbericht 2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Nach dem historischen Corona-Jahr hielt uns auch 2021 pandemisch auf Trab. Das Jahr begann mit dem seit Oktober geltenden Singverbot, gegen welches sich unser Verband im Januar mit einem offenen Brief an die Regierungen beider Basel wandte. Wir forderten die Gleichstellung mit anderen Kulturaktivitäten und -branchen, um eine weitere Diskreditierung des (Chor-)Singens abzuwenden.

So unschön der Anlass zu diesem offenen Brief war, so bewegend war die Beteiligung anderer Institutionen und Verbände an unserem Anliegen. Aus einer von mir initiierten Notfallsitzung am 18. Januar mit unseren Mitgliedern Raphael Immoos, Matthias Wamser, Barbara Hahn und Jürg Siegrist – ihrerseits Vorsitzende regionaler Partnerverbände und Institutionen – entstand ein Entwurf, dem sich nach und nach weitere und zuletzt sogar sämtliche Organisationen anschlossen. Ein noch nie dagewesenes Zusammenrücken der regionalen Chorszene war das beeindruckende Resultat, wofür ich den Mitunterzeichnenden nochmals von Herzen danke:

  • Chorverband beider Basel (VChN-Mitglieder Barbara Hahn und Jürg Siegrist)
  • Verband für kath. Kirchenmusik BL/BS (VChN-Mitglied Matthias Wamser)
  • KMV Bistum Basel (Christoph Honegger)
  • Schweizerischer Kirchengesangsbund (VChN-Mitglied Markus J. Frey)
  • Europäisches Jugendchor Festival Basel (Kathrin Renggli)
  • Basler Madrigalisten (VChN-Mitglied Raphael Immoos)
  • Basler Vokalsolisten (VChN-Mitglied Regina Tondi)
  • Verein Kulturkirche Paulus (Bruno Lötscher-Steiger)
  • Verband Schulmusik Basel-Stadt (VChN-Mitglied Simon Peter)
  • Mädchenkantorei Basel (VChN-Mitglied Marina Niedel)
  • Knabenkantorei Basel (VChN-Mitglied Oliver Rudin)
  • Kinder- und Jugendchorleiter:innen (VChN-Mitglieder Regina Hui, Maria Laschinger und Beat Vögele sowie Christa Andres)
  • Eidgenössischer Jodlerverband (Karin Niederberger)
  • Kantonale Trachtenvereinigung (Susanne Gasser und Peter Breu)

Wie man sieht, wird fast jede Organisation von einem unserer Mitglieder präsidiert. Umso deutlicher wurde mir damals, wie wichtig und wertvoll dadurch unser Netzwerk ist, das wir als Chorleiter:innen sowohl im Berufsalltag als auch hier in unserem Verband nutzen und pflegen können. Ich spüre, dass unsere Mitglieder dies schätzen: Es gab auch in diesem Jahr wieder einige Aufnahmegesuche, die wir an der kommenden GV vorstellen werden – und keinen einzigen Austritt!

Die Antworten der Regierungen liessen übrigens nicht lange auf ich warten. Sie waren wenig hoffnungsvoll und nicht mehr als „Papiertiger“. Aber die ganze Aktion hat sich trotzdem gelohnt und ich hoffe auf ein dereinstiges Wiederzusammenrücken unserer regionalen Chorszene aus positiverem Anlass. Überraschend positiv war denn auch, als es plötzlich bereits Ende April wieder erlaubt wurde, unter Auflagen zu proben und aufzutreten. Bis in den Herbst war wieder ein grosses Auf- und Durchatmen spürbar – mit und später ohne Schutzmassnahmen. Besonders deutlich wurde dies z.B. an der 1. Basler Chornacht, die im September die Chöre wieder ins positive Licht rücken konnte. Herzlichen Dank unserem Mitglied Samuel Strub für seine grosse Arbeit, die Grossveranstaltung trotz aller Unsicherheiten souverän durchführen zu können.

Mit einer neuerlichen Corona-Welle (Variante Omikron) brachen nochmals grosse Ungewissheiten über die Chorlandschaft herein. Kommunikative Unzulänglichkeiten seitens der Behörden sorgten im Dezember mehr als einmal für Verwirrung, denen wir als Verband entgegentraten und die wir hinter den politischen Kulissen klären mussten. Letztendlich blieb ein erneutes Singverbot aus, aber wir waren alle nochmals punkto Flexibilität gefordert. Dennoch verblieb Ende Jahr die Hoffnung, dass es sich bei der neusten Corona-Variante um eine mildere Variante handelt, die eine Rückkehr zur Normalität in Aussicht stellte.

Einmal mehr haben sich die Verbandsaktivitäten auf ungewohnte Bereiche konzentrieren müssen: Anstatt Weiterbildungstage und Reading Sessions zu organisieren, waren wir einmal mehr im Hintergrund gefordert, für chorleiterische und gesangliche Anliegen angehört zu werden. Wie im Vorjahr gab es trotz grossem Frustrationspotenzial immer wieder Lichtblicke, die die Verbandsarbeit lohnend machen: Damals die Zoom-Schulungen, die uns ins Rampenlicht der weltweiten Chorszene stellten – heuer der offene Brief, der die regionale Chorszene zu einem einmaligen Schulterschluss bewegte.

Meinen Vorstandskolleg:innen gebührt mein abschliessender Dank für ihre Mitarbeit und Ihr Mittragen unserer Aktivitäten – und natürlich Euch, liebe Mitglieder, für Euren unermüdlichen Einsatz in Euren Chören, Schulen und Verbänden. Möge uns das Jahr 2022 wieder mit unbeschwertem Musizieren wohlgesonnen sein.

David Rossel, Präsident

Wohnort: Basel (BS) | Mitglied seit: 2016 | Chöre: Männerstimmen Basel, Vokalensemble Voices, Cäcilienchor Aesch, Vocalino Wettingen

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