Vor einiger Zeit hat eine Chorleiterkollegin, als wir auf die Überalterung von Dorfchören und speziell von Männerchören zu sprechen kamen, von einer Generationenlücke gesprochen. Ihrer Meinung nach ist die mittlere Generation, sprich die Altersspanne 35 bis 55, in vielen Chören und Vereinen untervertreten, während sich die jüngeren Generationen seit der Jahrtausendwende häufiger selber organisieren und neue Vereine gründen. Dieser Gedanke hat mich seit längerem nicht mehr losgelassen und ich habe zunächst mal nur durch Beobachtung herauszufinden versucht, ob diese These im Wesentlichen überhaupt zutrifft. Bei näherer Betrachtung habe ich dann durchaus mehrere Indizien gefunden, welche die Problematik der «Generationenlücke in Vereinen» bekräftigen, bin ich doch bei mehreren Vereinen und sogar bei politischen Parteien auf genau dieses Phänomen gestossen. Anschliessend habe ich nach konkreten Aussagen zu Generationenlücken in verschiedenen Medien gesucht, habe jedoch nur wenig Informationen dazu gefunden. Vielleicht waren die Suchfaktoren falsch oder es gibt tatsächlich nur wenige Fachtexte zu diesem neueren oder je nach Blickwinkel auch alten soziologischen Problem.
Also begann ich, da ich ja selber in der Mitte des Lebens stehe, nach eigenen biografischen Faktoren zu suchen, die einen Einfluss auf die Generationenlücke in lokalen Vereinen bei uns haben könnten. Als erstes habe ich mich gefragt, wer von meinen Schulkollegen und Schulkolleginnen heute noch an dem Ort wohnt, wo er aufgewachsen ist, und somit einem lokalen Verein angehören könnte. Bei genauerer Betrachtung musste ich feststellen, dass das bezogen auf mein Umfeld bei den wenigsten meiner Schulkolleginnen und Schulkollegen noch der Fall ist. Viele haben ihr Glück an einem anderen Ort, fern der Heimat gesucht. Kanada, die U.S.A. und Singapur sind genauso vertreten, wie viele Wechsel innerhalb der Region oder der ganzen Schweiz. Insofern ist die stärkere Ausprägung der Generationenlücke von gewissen lokalen Vereinen auch ein typisches Merkmal des zeitgenössischen Lebenswandels einer multioptional, global ausgerichteten Gesellschaft, die zu Beginn der Neunzigerjahre ihren Anfang fand. Das Problem der persönlichen Anonymisiereung und Entfremdung in der Gesellschaft wird dabei laufend verschärft, sie wird gleichsam bis heute multimedial fragmentiert.
Wie sollen wir als Chorleiterinnen und Chorleiter auf diese Entwicklungen reagieren? Mein Vorschlag einer Antwort darauf ist die Etablierung der «Kulturelle Teilhabe», wie sie bereits als Konzept beim Bund schon länger existiert. Ich bin der Meinung, dass wir als professionelle Chorleiterinnen und Chorleiter dafür sorgen müssen, möglichst vielen Menschen den Zugang zum aktiven Chorsingen zu ermöglichen. Dies ist umso wichtiger vor dem Hintergrund, dass es heute viel weniger Laienchorleiter gibt, als noch vor zwanzig Jahren. Wir sollten uns darauf konzentrieren, mit jeglicher Art von Gruppierung eine ansprechende, möglichst professionelle Chorarbeit aufzubauen. Sehr oft hilft dabei ein konkreter Anlass, ein Jubiläum, ein Kirchenfest, ein Familientag und vieles andere mehr, um eine neue Gruppe als Chor zu formen und möglichst viele am klanglichen Erlebnis Chorsingen teilhaben zu lassen. Nur auf diese Weise können entstandene, zugegebenermassen teilweise schwierige Lücken mit der Zeit wieder geschlossen oder besser gesagt ergänzt bzw. neu gefüllt werden.
Vor einiger Zeit hat eine Chorleiterkollegin, als wir auf die Überalterung von Dorfchören und speziell von Männerchören zu sprechen kamen, von einer Generationenlücke gesprochen. Ihrer Meinung nach ist die mittlere Generation, sprich die Altersspanne 35 bis 55, in vielen Chören und Vereinen untervertreten, während sich die jüngeren Generationen seit der Jahrtausendwende häufiger selber organisieren und neue Vereine gründen. Dieser Gedanke hat mich seit längerem nicht mehr losgelassen und ich habe zunächst mal nur durch Beobachtung herauszufinden versucht, ob diese These im Wesentlichen überhaupt zutrifft. Bei näherer Betrachtung habe ich dann durchaus mehrere Indizien gefunden, welche die Problematik der «Generationenlücke in Vereinen» bekräftigen, bin ich doch bei mehreren Vereinen und sogar bei politischen Parteien auf genau dieses Phänomen gestossen. Anschliessend habe ich nach konkreten Aussagen zu Generationenlücken in verschiedenen Medien gesucht, habe jedoch nur wenig Informationen dazu gefunden. Vielleicht waren die Suchfaktoren falsch oder es gibt tatsächlich nur wenige Fachtexte zu diesem neueren oder je nach Blickwinkel auch alten soziologischen Problem.
Also begann ich, da ich ja selber in der Mitte des Lebens stehe, nach eigenen biografischen Faktoren zu suchen, die einen Einfluss auf die Generationenlücke in lokalen Vereinen bei uns haben könnten. Als erstes habe ich mich gefragt, wer von meinen Schulkollegen und Schulkolleginnen heute noch an dem Ort wohnt, wo er aufgewachsen ist, und somit einem lokalen Verein angehören könnte. Bei genauerer Betrachtung musste ich feststellen, dass das bezogen auf mein Umfeld bei den wenigsten meiner Schulkolleginnen und Schulkollegen noch der Fall ist. Viele haben ihr Glück an einem anderen Ort, fern der Heimat gesucht. Kanada, die U.S.A. und Singapur sind genauso vertreten, wie viele Wechsel innerhalb der Region oder der ganzen Schweiz. Insofern ist die stärkere Ausprägung der Generationenlücke von gewissen lokalen Vereinen auch ein typisches Merkmal des zeitgenössischen Lebenswandels einer multioptional, global ausgerichteten Gesellschaft, die zu Beginn der Neunzigerjahre ihren Anfang fand. Das Problem der persönlichen Anonymisiereung und Entfremdung in der Gesellschaft wird dabei laufend verschärft, sie wird gleichsam bis heute multimedial fragmentiert.
Wie sollen wir als Chorleiterinnen und Chorleiter auf diese Entwicklungen reagieren? Mein Vorschlag einer Antwort darauf ist die Etablierung der «Kulturelle Teilhabe», wie sie bereits als Konzept beim Bund schon länger existiert. Ich bin der Meinung, dass wir als professionelle Chorleiterinnen und Chorleiter dafür sorgen müssen, möglichst vielen Menschen den Zugang zum aktiven Chorsingen zu ermöglichen. Dies ist umso wichtiger vor dem Hintergrund, dass es heute viel weniger Laienchorleiter gibt, als noch vor zwanzig Jahren. Wir sollten uns darauf konzentrieren, mit jeglicher Art von Gruppierung eine ansprechende, möglichst professionelle Chorarbeit aufzubauen. Sehr oft hilft dabei ein konkreter Anlass, ein Jubiläum, ein Kirchenfest, ein Familientag und vieles andere mehr, um eine neue Gruppe als Chor zu formen und möglichst viele am klanglichen Erlebnis Chorsingen teilhaben zu lassen. Nur auf diese Weise können entstandene, zugegebenermassen teilweise schwierige Lücken mit der Zeit wieder geschlossen oder besser gesagt ergänzt bzw. neu gefüllt werden.